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                        Die 
                      5 Dinge, die [. . .] ein ästhetisches Programm bestimmen, 
                      sind: das "Zeichenrepertoire" Z, die "Transformationsmenge" T, die "Ablauffunktion" 
                      a, die "Bewertungsfunktion" b und "Zielmenge" 
                      K. [. . .] Wir haben es demnach bei dem ästhetischen 
                      Programm mit einem Modell folgender Art zu tun: ein Künstler 
                      ist sich seiner Mittel (Z, T) 
                      und Ziele (K) bewußt: er kennt operationale 
                      Definitionen seiner Kriterien (b) und weiß a priori auf welche Art er sein Ziel erreichen will oder welche 
                      Konstruktionsschritte er sich selbst zugesteht (a). 
                      [. . .] Wir machen einen Unterschied 
                      zwischen den von einem ästhetischen Programm P erzeugbaren ästhetischen Objekten und den bezüglich P akzeptablen Objekten, die eine Untermenge 
                      der erzeugbaren sind. Ein vorliegendes ästhetisches Objekt 
                      ist also nicht notwendig "akzeptabel" (der Begriff "akzeptabel" 
                      ist rein operational, obwohl er natürlich auf das traditionelle 
                    "schön" reflektiert). [. . .]
 Hätten wir aber vielleicht 
                      besser getan, eine generative Grammatik für die Beschreibung 
                      des ästhetischen Programms zu wählen? Der Generationsprozeß 
                      formaler Grammatiken läuft in der Regel "blind", "zufällig", 
                      nicht zielgerichtet ab. Das soll heißen, das nicht versucht 
                      wird, ein vorgegebenes Ziel zu erreichen [. . .]. Da wir aber 
                      ausdrücklich die Zielgerichtetheit des ästhetischen 
                      Realisationsprozesses im Auge behalten wollen, scheint der 
                      eingeschlagene Weg der bessere zu sein.
 Allerdings sei angemerkt, da§ 
                      der Begriff der Grammatik explizit in einigen Veröffentlichungen 
                    über Computerkunst auftritt (z. B. Lansdown 1970ab, Stiny 
                    & Gips 1971, Camarero 1972). Allerdings erscheinen an diesen 
                      Stellen keine Definitionen von Grammatiken im Sinne des formalen 
                      Begriffs, oder doch nur vage Andeutungen.
  
                  Frieder Nake: Ästhetik als Informationsverarbeitung. 
                    Grundlagen und Anwendungen der Informatik im Bereich ästhetischer 
                    Produktion und Kritik. (Vienna/New York: Springer Verlag, 
                    1974), pp. 34-40.
 References 
               
                Ernesto Garcia Camarero: "Computer 
                  Art." In: G. Mazzotta (ed.): La Scienzia e l'Arte (Milano: 
                  Edition Mazzotta, 1972). R. John Lansdown: "Would you believe 'Woaagang Amazeus Mezart'?" In: Computers in the creative arts (Manchester: The National 
                  Computing Centre Ltd, 1970), pp. 12-32.
 R. John Lansdown: "The use of computers in art." Proc. Int. 
                  Symp. Computer Graphics 70, Brunel University, Uxbridge, 
                  England, 1970.
 George Stiny and James Gips: "Shape grammars and the generative 
                  specification of painting and sculpture." Proc. IFIP Congress 
                  1971. TA-7, pp. 62-67.
 
 
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